Der Neubau auf dem ca. 35.000 Quadratmeter großen Grundstück nimmt weiter Gestalt an: die Rohbauarbeiten sind in vollem Gange, parallel wird derzeit an einigen Stellen bereits die Fassade aus Klinkersteinen erstellt.
„Obwohl wir aufgrund der Witterung baulich etwas in Verzug sind, bleiben wir für die Inbetriebnahme Mitte 2025 optimistisch“, so Andreas Breitmayer, Kaufmännischer Direktor und stellvertretender Geschäftsführer im Klinikum am Weissenhof. „Ein Bauprojekt dieser Größenordnung ist eine herausfordernde Aufgabe für alle Beteiligten, der wir uns als Klinikum gerne stellen“, so Breitmayer weiter.
Mitte 2025 soll das Gebäude, das an die bestehende Justizvollzugsanstalt angrenzt, mit seinen 100 Plätzen für eine Maßregelvollzugstherapie und –sicherung gemäß § 64 Strafgesetzbuch in Betrieb gehen.
Die neue Einrichtung für den Maßregelvollzug, eine Fachklinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie, ist ein wichtiger Bestandteil der Lösung, mit der das baden-württembergische Sozialministerium dem zuletzt stark wachsenden Belegungsanstieg in den Maßregelvollzugseinrichtungen der Zentren für Psychiatrie im Land begegnen will.
Für das Bauprojekt – bestehend aus einem Hauptgebäude mit Stationen und einem Bereich für Bewegungs- und Arbeitstherapie werden derzeit insgesamt etwa 115 Millionen Euro veranschlagt. Davon fließen rund 3 Millionen in bauliche Sicherungsanlagen, wie etwa Sicherheitszäune und eine Eingangsschleuse, und rund 3 Millionen Euro in eine weitgehend nachhaltige Energieversorgung.
Verantwortlich für die Errichtung und den späteren Betrieb des Neubaus ist das Klinikum am Weissenhof, eines von sieben baden-württembergischen Zentren für Psychiatrie. Es hält an seinem Hauptstandort in Weinsberg neben sechs weiteren Fachkliniken bereits eine Klinik für Forensische Psychiatrie mit 100 Planplätzen vor. In Schwäbisch Hall betreibt das Klinikum bereits seit 2015 das Zentrum für Psychische Gesundheit und übernimmt damit eine tragende Rolle in der psychiatrischen Versorgung von Patienten jeden Alters in diesem Teil der Region Heilbronn-Franken. In dem neuen forensisch-psychiatrischen Gebäude werden ausschließlich männliche Patienten aufgenommen, deren Unterbringung in einer Entziehungsanstalt gerichtlich angeordnet wurde, weil sie im Zusammenhang mit einer Suchterkrankung eine Straftat begangen haben.
„Kernaufgabe der neuen forensischen Klinik am Standort Schwäbisch Hall ist die diagnostische Abklärung, die Bestimmung des Behandlungsbedarfs und die Motivation der zugewiesenen Patienten. Erklärtes Ziel des Behandlerteams wird sein, dass die Patienten nach der Aufnahmephase in Schwäbisch Hall zu einer weiterführenden, multimodalen Behandlung in die zuständigen forensisch-psychiatrischen Fachkliniken der Region weiterverlegt werden können. Bei fehlender Behandlungsindikation, nicht hinreichend konkreter Erfolgsaussicht oder unzureichender Behandlungsmotivation auf Seiten des Patienten kann es aber in bestimmten Fällen auch notwendig werden, dass die Klinik den Abbruch des Maßregelvollzugs anzuregen hat“, so Dr. Daniel Brenig, seit April 2024 Chefarzt der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie im Klinikums am Weissenhof, der auch für die Klinik in Schwäbisch Hall verantwortlich ist.
Bis zur Inbetriebnahme Anfang 2025 werden rund 150 Stellen am neuen Standort in Schwäbisch Hall zu besetzen sein. „Wir sind mit unseren Personalgewinnungsmaßnahmen auf einem guten Weg“, so Marcel König, Pflegedienstleiter der Klinik. „Wir freuen uns dennoch auf weitere Bewerbungen aus den verschiedensten klinischen Bereichen sowie aus Verwaltung, Technik, Versorgung und Wirtschaft“, so König weiter, „unser Klinikum ist in der Region ein verlässlicher Arbeitgeber und bietet potenziellen neuen Mitarbeitenden attraktive Ausbildungs- und Weiterqualifizierungsmöglichkeiten, auch für die forensische Psychiatrie.“
- Weitere Informationen zuu unserem Bauprojekt unter: www.klinikum-weissenhof.de/mrv-neubau