Die Therapie eines Kindes oder eines Jugendlichen erfolgt individuell und wird aus verschiedenen Bausteinen zusammengesetzt. Erfahren Sie mehr über die einzelnen Therapie-Bausteine.
Unter fachärztlicher Leitung arbeiten die verschiedenen Berufsgruppen unserer Klinik in multiprofessionellen Teams zusammen. In die Behandlungsbausteine fließen Kompetenzen von Ärzt*innen, Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen, Gesundheits- und Krankenpfleger*innen, Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen und -arbeiter*innen sowie Fachtherapeut*innen. Durch die intensive Zusammenarbeit im Team und den Austausch von Wissen und Erfahrungen aus den verschiedenen Fachbereichen können wir individuell auf die Bedürfnisse und Krankheitsbilder der jungen Menschen eingehen und gezielte Therapiepläne erstellen.
Zum Leistungsspektrum unserer Behandlungsangebote zählen unter anderem:
Unsere Klinik zeichnet sich durch ein besonders strukturiertes Vorgehen in der Notfallversorgung, in der Planung von ambulanten, tagesklinischen und stationären Behandlungen und im Entlassmanagement aus.
In unserer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie behandeln wir Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 18 Jahren mit den unterschiedlichsten psychischen Erkrankungen. Zu den häufigsten Erkrankungen, die wir behandeln, zählen:
Im Gegensatz zu Depressionen bei Erwachsenen zeigen junge Menschen in der Regel nicht die typischen Symptome wie Antriebslosigkeit, Schlafprobleme und Ähnliches. Stattdessen verbirgt sich eine Depression bei Jugendlichen oft hinter Verhaltensweisen wie Aggression. Im Laufe der Zeit ähneln die Symptome jedoch immer mehr den erwachsenen Formen der Krankheit. Ein häufiger Auslöser für Depressionen in dieser Altersgruppe sind Belastungsfaktoren wie Schulstress oder Konflikte mit Gleichaltrigen im sozialen Umfeld.
Am häufigsten werden in unserer Klinik junge Menschen mit Magersucht („Anorexia nervosa“) sowie Ess-Brech-Sucht („Bulimia nervosa“) behandelt. Es sind überwiegend – jedoch nicht ausschließlich – Mädchen und weibliche Jugendliche betroffen. Je nach Art und Schwere der Erkrankung kann die Behandlung ambulant, tagesklinisch oder stationär erfolgen.
Angststörungen stellen bei Kindern und Jugendlichen eine ernsthafte Beeinträchtigung im Alltag dar, die oft zu Vermeidungsverhalten führt. Insbesondere in Verbindung mit Trennungsängsten von wichtigen Bezugspersonen kann dies zu einer angstbedingten Schulvermeidung führen. Doch nicht nur das: Junge Menschen können auch schulbezogene Ängste entwickeln, beispielsweise durch Mobbing, oder Ängste vor engen Räumen und offenen Plätzen (Agoraphobie) sowie soziale Ängste.
Bei betroffenen Kindern und Jugendliche drängen sich immer wieder Gedanken oder Handlungsweisen auf, die als unangenehm („Zwang“) erlebt werden. Dazu gehören beispielsweise übermäßiges Händewaschen oder ausufernde Ordnungsrituale.
Die Absicht, sich das Leben zu nehmen, ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom. Dieses kann im Rahmen von kinder- und jugendpsychiatrischen Erkrankungen auftreten, zu denen Depressionen, Angststörungen oder emotionale Instabilität vom Borderline-Typus gehören. Oft kommen Jugendliche wegen Suizidalität zu einer Notfallvorstellung oder -aufnahme in unsere Klinik nach Weinsberg.
Das sogenannte Ritzen, etwa mittels Rasierklingen, ist – wie Suizidalität – keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom. Es tritt meist im Rahmen verschiedener kinder- und jugendpsychiatrischer Erkrankungen auf, beispielsweise bei Depressionen oder bei emotionaler Instabilität vom Borderline-Typus als Überforderungssymptom. Selbstverletzendes Verhalten kann verschiedene Funktionen haben: Abbau innerer Spannung, Selbstbestrafung, „sich spüren“; eher selten steckt auch eine suizidale Absicht dahinter.
Das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätssyndrom (kurz: ADHS) ist eine häufige kinder- und jugendpsychiatrische Störung. Wir diagnostizieren und behandeln in unserer Klinik junge Menschen mit einem hohen Schweregrad eines AD(H)S. Auch wenn zusätzlich andere Erkrankungen wie Störungen im Sozialverhalten oder Depressionen auftreten, sind wir die richtige Anlaufstelle.
Bei einer Autismus-Spektrum-Störung handelt es sich um tiefgreifende Entwicklungsstörungen, die zeitlebens bestehen und relativ wenig veränderbar sind. Kinder und Jugendliche mit Autismus haben insbesondere Probleme bei der Kontaktgestaltung mit anderen Menschen; mitunter zeigen sie auch andere auffällige Verhaltensweisen wie etwa Rituale oder spezielle Sonderinteressen. Die oftmals komplizierte Diagnosestellung führen wir in unserer Klinik sorgfältig durch.
Ab einem gewissen Alter der Patient*innen gelten Einnässen und Einkoten als störungswertig. Falls ambulante Therapieversuche nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann unter Umständen eine stationäre Therapie sinnvoll sein.
25 Prozent aller schizophrenen Erkrankungen beginnen vor dem 18. Lebensjahre. Eher selten liegt der Erkrankungsbeginn vor dem 13. Lebensjahr. Schizophrene Erkrankungen im Jugendalter zeichnen sich durch eine Kombination von wahnhaftem Erleben, Halluzinationen, Störungen der Denkabläufe und des Ich-Erlebens, gereizte, depressive oder manisch-gehobene Stimmung sowie Störungen der Aktivität und des Antriebs aus. Schizophrenie im Kindes- und Jugendalter erfordert in der Akutphase eine intensive und konsequente psychiatrische Behandlung im stationären Rahmen. Der eigentlichen Erkrankung geht oft eine bis zu zwei Jahre dauernde Vorerkrankungsphase voraus. In dieser Zeit beeinträchtigen Symptome wie sozialer Rückzug, Konzentrations- und Antriebsstörung, erhöhte Reizbarkeit oder gestörtes Ich-Erleben die betroffenen Heranwachsenden in ihren Alltagsfunktionen. Wenn bereits in dieser Vorphase eine ambulante kinder- und jugendpsychiatrische Abklärung erfolgt, gelingt es oft, den Beginn einer Schizophrenie frühzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln.
Wir haben Ihnen weitere wichtige Begriffe und Informationen zu psychischen Erkrankungen und deren Behandlungen in Psychiatrie von A bis Z zusammengestellt.