Das Klinikum am Weissenhof in Weinsberg hat nach viertägiger Visitation Ende Juni 2011 die Anforderungen an die KTQ-Zertifizierung bereits zum dritten Mal nach 2005 und 2008 erfüllt und wird nun erneut erfolgreich rezertifiziert. Die Abkürzung KTQ steht für „Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen“ und garantiert unseren Patienten eine qualitativ hochwertige Behandlung und eine optimale Versorgungsqualität.
Die Übergabe der Zertifizierungsurkunde wird im Rahmen einer Feierstunde am Montag, den 10. Oktober 2011 ab 14:00 Uhr im Paul-Kemmler-Saal des Klinikums am Weissenhof erfolgen. Das für drei Jahre gültige KTQ-Zertifikat wird dem Klinikum durch Mechthild Mügge, Mitglied des Deutschen Pflegerates, überreicht. Umrahmt wird die Feierstunde von musikalischen Beiträgen von Musiktherapeuten des Kreativtherapeutischen Zentrums am Klinikum am Weissenhof.
Ende Juni 2011 wurde das Klinikum am Weissenhof in zahlreichen Begehungen und im kollegialen Dialog von drei unabhängigen Visitoren in den sechs Kategorien Patientenorientierung, Mitarbeiterorientierung, Sicherheit, Informations- und Kommunikationswesen, Führung sowie Qualitätsmanagement geprüft. Besonders erfreulich war, dass die erreichte Punktzahl der Bewertung das Ergebnis des Jahres 2008 noch übertraf, obwohl die Anforderungen gestiegen sind. Neben einer sehr guten IT-Infrastruktur mit elektronischer Patientenakte, die seit Jahren etabliert ist, wurden vor allem die Mitarbeiterorientierung des Klinikums und die hohe Motivation der Mitarbeiter positiv hervorgehoben. Dies bestätigt auch die Auszeichnung als einer der besten
25 Arbeitgeber im deutschen Gesundheitswesen, die das Klinikum vom Great Place to Work-Institute bereits zwei Mal verliehen bekam – dieses Jahr als Drittplatzierter aller teilnehmenden Krankenhäuser.
Ziel der KTQ-Zertifizierung ist die Verbesserung und Optimierung von Prozessen und Ergebnissen innerhalb der Patientenversorgung. Getragen wird die KTQ von der Überzeugung, dass Qualitätsmanagement vor dem Hintergrund großer Veränderungen im Gesundheitswesen und dem Anspruch optimaler Patientenbehandlung in der heutigen Zeit unverzichtbar geworden ist. So schaffen Krankenhäuser und Praxen mit dem KTQ-Zertifizierungsverfahren Transparenz hinsichtlich ihrer gesamten Leistungen und beweisen ein besonderes Qualitätsbewusstsein. Maßstab dafür ist die stetige Verbesserung aller Prozesse im Rahmen der Behandlung von Patienten - von der Aufnahme im Klinikum über die Entwicklung einer Behandlungsstrategie bis hin zur kontinuierlichen Betreuung langwieriger Heilungsprozesse. Durch eine KTQ-Zertifizierung profitiert somit die Gesundheit der Patienten. Diese werden langfristig immer mehr auf das Zertifizierungssiegel der KTQ als ein Gütesiegel für Qualität im Gesundheitswesen achten. Gesellschafter der KTQ GmbH sind die gesetzlichen Krankenkassen, die Deutsche Krankenhausgesellschaft, der Deutsche Pflegerat, die Bundesärztekammer sowie der Hartmannbund.
Als Termin zur Übergabe des KTQ-Zertifikats hat die Geschäftsleitung des Klinikums am Weissenhof den Welttag für Seelische Gesundheit gewählt. Der Welttag für seelische Gesundheit wurde 1992 von der Word Federation for Mental Health (WFMH) mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingeführt und thematisiert jedes Jahr ein zentrales gesellschaftliches Problem. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto „Schwung geben: Investieren in seelische Gesundheit". Mit diesem Thema werden Überlegungen und Anstöße, wie Personen, Institutionen oder die Gesellschaft sinnvoll und lohnend in seelische Gesundheit investieren können, in den Mittelpunkt gestellt. Die Wege, in seelische Gesundheit zu investieren, können sehr verschieden sein. Es sind aber auf jeden Fall Investitionen, die sich für den Menschen lohnen. Wichtig ist auch, dass psychiatrische Erkrankungen kein Tabuthema in unserer Gesellschaft mehr sein dürfen. Vor allem in die Prävention muss weiter investiert werden.
In den letzten Jahren nahmen psychische Erkrankungen weiter zu. Nach Angaben von Studien und Krankenkassen haben sich Krankschreibungen aus diesem Grund seit 1990 fast verdoppelt. Psychische Erkrankungen sind heute die häufigsten Gründe für Krankheitsausfälle und Frühverrentungen. Sie verursachen 28,7 Mrd. Euro an direkten jährlichen Kosten. Eine weitere alarmierende Zahl: 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind psychisch auffällig.
Das Motto des diesjährigen Welttages richtet seinen Appell an alle, nach Wegen zu suchen, wie die seelische Gesundheit jedes Einzelnen erhalten und gefördert werden kann. Psychische Erkrankungen müssen, wann immer dies möglich ist, vermieden werden und gegen die Stigmatisierung psychisch kranker Menschen muss weiter gekämpft werden. Das Klinikum am Weissenhof ist sich dieser Aufgabe bewusst und investiert vor allem in die Qualifikation seiner Mitarbeiter, um den Patienten eine ärztliche und pflegerische Behandlung auf hohem Niveau zu bieten. Die Ergebnisse der Zertifizierung haben gezeigt, dass das Klinikum am Weissenhof hier auf dem richtigen Weg ist und zukunftsweisend in die Behandlungsqualität investiert und dies durch das KTQ-Siegel nach außen transparent macht.
Das Klinikum am Weissenhof in Weinsberg wurde im Jahre 1903 als Königliche Heilanstalt gegründet und ist heute ein Fachkrankenhaus mit den Kliniken für Allgemeine Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Gerontopsychiatrie, Suchttherapie, Psychosomatische Medizin sowie Forensische Psychiatrie. Unser Krankenhaus verfügt über insgesamt 575 voll- und teilstationäre Betten, das Einzugsgebiet umfasst knapp eine Million Einwohner. Jährlich werden im gesamten Klinikum knapp 10.000 Patienten aller Altersgruppen stationär, teilstationär und ambulant behandelt. Mit ca. 1100 Mitarbeitern (744 Vollkräfte) gehört das Klinikum am Weissenhof zu den größten Arbeitgebern der Region Heilbronn.