Das Klinikum am Weissenhof in Weinsberg veranstaltet am Freitag, 16. März 2012 von 9:15 bis 16:00 Uhr im Festsaal das 28. Kinder- und jugendpsychiatrische Symposium mit dem Thema Autismus-Spektrum-Störungen.
Vor 30 Jahren wurde die Diagnose Autismus in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen und zudem mit Geistiger Behinderung meist gleichgesetzt. Seither hat sich viel gewandelt. Klar ist: DEN AUTISTEN gibt es nicht. Es gibt vielmehr eine breite Vielfalt an klinischen Erscheinungsbildern, die heutzutage unter dem Begriff Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) zusammengefasst werden. ASS sind mit einer Häufigkeit von 6 Betroffenen auf 1000 Einwohner keine Seltenheit, die Ursachen für die Erkrankung sind zu 90% auf biologische Faktoren zurückzuführen. Vor allem aktiven Angehörigenverbänden aber auch Fachleuten der medizinischen, sozialen und schulischen Versorgungssysteme ist es zu verdanken, dass Autismus-Spektrum-Störungen stärker in den öffentlichen Fokus geraten sind.
Die Beiträge des Symposiums vermitteln den wissenschaftlichen und leitliniengerechten Stand zu den Erscheinungsformen, Ursachen, Diagnostik, Therapie und Verlauf der Autismus-Spektrum-Störungen. Hierzu werden anerkannte Experten referieren. Die Praxis standardisierter und qualifizierter Diagnostik wird beleuchtet. Zuletzt wird die Versorgungssituation autistischer Menschen in der Region dargestellt, von der frühen Kindheit bis ins junge Erwachsenenalter mit den Besonderheiten beim Übergang in das Berufsleben und die Selbständigkeit.
Es gibt in der Region Heilbronn-Franken für junge Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen noch sehr viel zu tun: standardisierte Diagnostik sollte breitflächiger angeboten werden, eine den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen angepasste Therapie und Förderung der sozialen, schulischen und beruflichen Teilhabe sollte realisierbar sein und nicht zuletzt sollten sich die Kostenträger sektorenübergreifend über die Finanzierung einigen.
Das Symposium hat zum Ziel neben der Wissensvermittlung zu dem Krankheitsbild auf regionale Angebote aber auch auf Versorgungsdefizite und deren Lösungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen.